JENA │ Mit bunten Farben und einer klaren Botschaft wurde am heutigen Mittwoch Jenas erster Regenbogenweg feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Die farbenfrohe Markierung in der Carl-Zeiß-Straße, direkt auf Höhe des Westausgangs der Goethegalerie, dient ab sofort als sichtbares und dauerhaftes Symbol für Toleranz, Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Lichtstadt. Mit diesem Projekt reiht sich Jena in eine wachsende Bewegung deutscher Städte wie Hamburg und Wiesbaden ein und hebt sich als Vorreiter in Thüringen hervor.
Von der Bürger-Idee zur Umsetzung
Die Umsetzung des Weges ist ein direktes Ergebnis des bürgerschaftlichen Engagements. Die Idee wurde im Rahmen des Bürgerbudgets 2024 eingereicht und mit 223 Stimmen von den Menschen aus Jena auf den sechsten von 15 umzusetzenden Plätzen gewählt. Die Stadt stellte für die Realisierung eine Summe von 5.000 Euro bereit.
„Das Bürgerbudget ist ein hervorragendes Instrument, um die Ideen und das Engagement der Einwohnerinnen und Einwohner einzubinden“, betonte Kathleen Lützkendorf, Dezernentin für Soziales, Gesundheit, Zuwanderung und Klima, bei der Eröffnungszeremonie. „Mit dem Regenbogenweg setzen wir ein dauerhaftes Zeichen für Toleranz, das weit über einen Monat im Jahr hinaus strahlt.“ Die Gestaltung orientiert sich an der bekannten Regenbogenflagge, einem weltweiten Symbol der LGBTQ+-Bewegung, und soll die Haltung einer offenen Stadtgesellschaft zum Ausdruck bringen.
Die Initiatorin Petra Teufel, die ihren Vorschlag über die Beteiligungsplattform mitmachen.jena.de eingereicht hatte, zeigte sich sichtlich bewegt von der breiten Unterstützung: „Es berührt mich sehr, dass Jena jetzt seinen ersten Regenbogenweg hat. Ich habe jetzt viele Menschen darüber gehen und lächeln sehen – ein kleines Zeichen mit großer Wirkung. Er schenkt Freude, macht Vielfalt sichtbar und erinnert uns daran, dass Jena auch eine Heimat für Queers ist.“
An der Eröffnung nahmen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus der Stadtverwaltung, dem Stadtrat, von queeren Initiativen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger teil. Bereits im Vorfeld war das Projekt in den sozialen Medien intensiv diskutiert worden – die Reaktionen reichten von großer Begeisterung bis hin zu kritischen Stimmen. Die Stadtverwaltung sieht in dem Projekt daher auch ein Zeichen für gelebte Demokratie: Die Bürgerschaft hat entschieden, und die Verwaltung hat den Wunsch umgesetzt.
Jetzt mitmachen: Ihre Ideen für das Bürgerbudget 2025
Gleichzeitig läuft bereits die Einreichungsphase für das Bürgerbudget 2025. Noch bis zum 31. Juli 2025 können Vorschläge auf folgenden Wegen eingereicht werden:
- Online-Plattform:
mitmachen.jena.de
- E-Mail:
buergerhaushalt@jena.de
- Schriftlich an: Dezernat für Soziales, Gesundheit, Zuwanderung und Klima Zentrale Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung Lutherplatz 3 07743 Jena
Bild: Stadt Jena