Jenas Kampf gegen Diskriminierung: ADS als zentrale Anlaufstelle
Die Stadt Jena hat den neuesten Bericht ihrer Antidiskriminierungsstelle (ADS) veröffentlicht. Dieser Bericht zeigt, dass die Zahl der gemeldeten Diskriminierungsfälle deutlich gestiegen ist. Die seit Sommer 2021 bestehende unabhängige Einrichtung verzeichnete im Berichtszeitraum insgesamt 66 Kontaktaufnahmen – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum vorherigen Berichtszeitraum.
Von den 63 gemeldeten Vorfällen mit Bezug zur Stadt Jena musste in 35 Fällen eine Diskriminierung festgestellt werden. Besonders besorgniserregend: 22 dieser Fälle waren rassistisch motiviert und bezogen sich auf die Herkunft oder Ethnie der Betroffenen. Auffällig ist dabei, dass die meisten Vorfälle (11) im öffentlichen Raum stattfanden – ein enormer Anstieg von 9% im vorherigen Berichtszentrum auf nun 31%.
Der Bericht zeigt auch, dass die Meldungen insgesamt zunehmend eine polizei- oder ordnungsrechtliche Relevanz haben. So wurden in 11 Fällen schwere Beleidigungen, Bedrohungen oder gewaltsame Übergriffe festgestellt. Zudem wurden 37% aller Diskriminierungsfälle durch Dritte gemeldet – im Vorjahr waren es noch 22%.
Oberbürgermeister Thomas Nitzsche äußerte sich besorgt über diese Entwicklung und betonte, dass Diskriminierung in Jena keinen Platz hat. Er verurteilte insbesondere die Zunahme rassistischer Beleidigungen und Übergriffe.
Kathleen Lützkendorf, Dezernentin für Soziales, Gesundheit, Zuwanderung und Klima, betont: »Die steigende Zahl der Meldungen zeigt einerseits, dass unsere Antidiskriminierungsstelle als wichtige Anlaufstelle wahrgenommen wird. Andererseits sind die zunehmenden rassistischen Übergriffe auf Menschen mit Migrationshintergrund ein ernstes Warnsignal, das mich persönlich tief betroffen macht. Jeder einzelne Fall von Diskriminierung ist einer zu viel – gerade in unserer Stadt, die von kultureller Vielfalt und Weltoffenheit geprägt ist. Ich bin dankbar für die Arbeit des Teams der Antidiskriminierungsstelle. Damit wird den Betroffenen eine Stimme gegeben und wertvolle Unterstützung geleistet.«
Wenn Diskriminierung zur Realität wird: Ihre Anlaufstelle in Jena
Diskriminierung ist ein ernstes Problem, das viele Menschen betrifft. Ob im Alltag, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum – Diskriminierung kann viele Gesichter haben und tiefe Spuren hinterlassen. Aber Sie sind nicht allein. In Jena gibt es eine wichtige Anlaufstelle, die Ihnen in solchen Situationen zur Seite steht: die Antidiskriminierungsstelle (ADS).
Ein sicherer Raum für Ihre Erfahrungen
Die Antidiskriminierungsstelle bietet Ihnen einen geschützten Raum, in dem Sie über Ihre Erlebnisse sprechen können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hören Ihnen zu und nehmen Ihre Sorgen ernst. Dabei unterliegen sie der gesetzlichen Schweigepflicht und handeln stets unabhängig und nur mit Ihrem Einverständnis.
Was die Antidiskriminierungsstelle für Sie tun kann
- Zuhören und Dokumentieren: Die Antidiskriminierungsstelle bietet Ihnen einen geschützten Raum für Gespräche und dokumentiert Ihre Erfahrungen, auf Wunsch auch anonym. Nur so können Diskriminierungsfälle sichtbar gemacht und Maßnahmen dagegen ergriffen werden.
- Unterstützung bei der Konfliktlösung: Die Antidiskriminierungsstelle hilft Ihnen, Lösungen zu finden. Sie holen auf Wunsch Stellungnahmen ein und begleiten Gespräche zur Konfliktlösung.
- Vermittlung an spezialisierte Stellen: Die Antidiskriminierungsstelle kennt die Unterstützungsangebote in Jena und vermittelt Sie bei Bedarf an spezialisierte Beratungsstellen.
- Öffentlichkeitsarbeit: Die Antidiskriminierungsstelle berichtet öffentlich und anonymisiert über Diskriminierungsfälle in Jena, um das Bewusstsein für das Recht auf Gleichbehandlung zu stärken.
Wichtig zu wissen: Die Antidiskriminierungsstelle bietet keine Rechtsberatung und keine juristische Vertretung an.
Warum es wichtig ist, Diskriminierung zu melden
Jeder Fall von Diskriminierung ist einer zu viel. Indem Sie Ihre Erfahrungen teilen, tragen Sie dazu bei, das Problem sichtbar zu machen und Veränderungen anzustoßen. Gemeinsam können wir eine Gesellschaft schaffen, in der alle Menschen gleichberechtigt und respektvoll behandelt werden.
Gemeinsam gegen Diskriminierung
Die Antidiskriminierungsstelle ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Diskriminierung in Jena. Gemeinsam können wir eine Stadt gestalten, in der Vielfalt geschätzt und Diskriminierung keinen Platz hat.
Wer kann sich an die Antidiskriminierungsstelle Jena wenden?
Diskriminierung ist ein Thema, das uns alle betrifft. Ob im Alltag, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit – Diskriminierung kann viele Formen annehmen und tiefe Spuren hinterlassen. Doch wer kann sich eigentlich an die Antidiskriminierungsstelle (ADS) in Jena wenden? Und wie können Betroffene Unterstützung erhalten?
Anlaufstelle für alle Betroffenen
Die Antidiskriminierungsstelle in Jena ist eine wichtige Anlaufstelle für alle, die sich selbst diskriminiert fühlen oder einen Fall von Diskriminierung beobachtet haben. Die Stelle steht allen Menschen offen, die in Jena leben oder deren Diskriminierungserfahrung sich in Jena ereignet hat.
Vertraulich, kostenfrei und anonym
Die ADS bietet ihre Unterstützung vertraulich und kostenfrei an. Auf Wunsch können Sie sich auch anonym an die Stelle wenden. Ihre Privatsphäre und Ihr Schutz stehen dabei an erster Stelle.
Sprachliche Vielfalt
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ADS sprechen Deutsch und Englisch. Sollten Sie eine andere Sprache sprechen, können Sie dies angeben. Die Stelle unterstützt Sie dann bei der Organisation einer Sprachmittlung.
Wann kann die ADS aktiv werden?
Die kommunale Antidiskriminierungsstelle kann aktiv werden, wenn:
- Einwohner:innen von Jena betroffen sind.
- Die Diskriminierung in Jena stattgefunden hat.
Gemeinsam gegen Diskriminierung
Die ADS ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Diskriminierung in Jena. Indem Sie sich an die Stelle wenden, tragen Sie dazu bei, das Problem sichtbar zu machen und Veränderungen anzustoßen. Gemeinsam können wir eine Stadt gestalten, in der Vielfalt geschätzt und Diskriminierung keinen Platz hat.
Jenas Kampf gegen Diskriminierung: ADS als zentrale Anlaufstelle
Die Antidiskriminierungsstelle berät Betroffene von Diskriminierung und unterstützt sie bei der Suche nach Lösungen. Die Stadt Jena ist sich bewusst, dass die gemeldeten Fälle nur einen Teil der tatsächlichen Diskriminierung darstellen. Sie setzt sich aktiv gegen Diskriminierung ein, unter anderem durch die Mitgliedschaft in der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus und die Antirassismuskampagne #jenaschauhin.