Großbrand in Jena-Zwätzen: Lagerhalle brennt lichterloh

Jena-Zwätzen. Ein Großbrand hat am frühen Freitagmorgen in Jena-Zwätzen für einen Großeinsatz der Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei gesorgt. Kurz nach 6:00 Uhr alarmierten Anwohner die Einsatzkräfte zu einer brennenden Lagerhalle in der Wiesenstraße 104. Die Flammen schlugen bereits hoch, begleitet von einer massiven Rauchentwicklung, die über dem Stadtteil aufstieg.

Dramatische Szenen am frühen Morgen

Eine Anwohnerin des Himmelreiches, die einen halben Kilometer vom Brandort entfernt wohnt, berichtete von einem knisternden Geräusch, das sie im Halbschlaf vernahm. Um 6 Uhr morgens bestätigte sich ihre Ahnung: Eine riesige Rauchwolke stand über Zwätzen, und die Feuerwehr Jena rückte mit einem Großaufgebot an. Zunächst war unklar, was genau brannte. „Wir hatten verschiedene Notrufe aus dem Stadtgebiet wegen der großen Rauchwolke“, erklärte Gesamteinsatzleiterin Anja Le Maire. Schnell sei klar gewesen, dass es sich nicht um den Großmarkt an der Wiesenstraße handeln könnte, da dieser über eine Brandmeldeanlage verfügt hätte.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde umgehend eine Warnmeldung über das modulare Warnsystem (MoWaS) und die weitverbreitete Warn-App NINA herausgegeben. Die dringende Empfehlung, Fenster und Türen geschlossen zu halten, galt bis etwa 09:20 Uhr, um die Bevölkerung vor den potenziell gefährlichen Rauchgasen zu schützen.

Schwierige Löscharbeiten und Kontrolle des Brandes

Die Feuerwehr erreichte das direkt an der Saalbahn gelegene Grundstück des Entsorgungsunternehmens. „Als wir eintrafen, stand die kleinere Lagerhalle schon in voller Ausdehnung im Brand“, schilderte Le Maire die Lage. Das Dach des Gebäudes sei bereits eingestürzt gewesen. Die Priorität der Feuerwehr lag zunächst darauf, ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude, wie den nahegelegenen Großmarkt, zu verhindern. Zahlreiche freiwillige Feuerwehren aus dem gesamten Stadtgebiet eilten zur Unglücksstelle, um die Löscharbeiten zu unterstützen. Die große Rauchwolke erinnerte erfahrene Einsatzkräfte an den Großbrand in einem Göschwitzer Unternehmen vor 20 Jahren. Obwohl der Brand inzwischen unter Kontrolle ist, dauern die Nachlöscharbeiten an. Der Kommunalservice Jena (KSJ) unterstützt die Feuerwehr mit einem Radlader, um das Brandgut auseinanderzuziehen und verbliebene Glutnester endgültig ablöschen zu können.

Zwei Verletzte und hoher Sachschaden

Leider forderte der Großbrand auch zwei Verletzte. Eine Person konnte glücklicherweise ambulant behandelt werden, während eine weitere Person mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Universitätsklinikum Jena eingeliefert werden musste. Am betroffenen Gebäude, das neben der Lagerhalle auch eine Wohneinheit beinhaltet, entstand ein Sachschaden im sechsstelligen Bereich. Der betreffende Gebäudeteil ist derzeit weder bewohn- noch begehbar.

Umfassender Einsatz und polizeiliche Ermittlungen

Insgesamt waren 29 Feuerwehreinheiten im Einsatz. Neben der Berufsfeuerwehr Jena wurden auch die Freiwilligen Feuerwehren Jena-Mitte, Wogau, Wöllnitz, Zwätzen, Lützeroda, Göschwitz, Winzerla und Lobeda alarmiert, um die Löscharbeiten zu unterstützen. Die Polizei sperrte die Wiesenstraße am Bahnübergang in Jena-Zwätzen vollständig ab, um die zur Wasserversorgung verlegten Schläuche zu schützen. Später wurde sogar eine Schlauchleitung zur nahegelegenen Saale aufgebaut, um ausreichend Löschwasser bereitzustellen. Als Brandausbruchsstelle konnte ein Schuppen am Gebäude lokalisiert werden. Bislang liegen keine Hinweise auf eine strafbare Handlung vor.

Bild: Boris Frigge Redaktionsbüro Jena